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Taucha behält vorerst für ein weiteres Jahr seinen Notarztstandort
 

Dienstag, 26. April 2011
Taucha.
Der Kreistag des Landkreises Nordsachsen beschloss auf seiner Sitzung im Dezember 2010 auf Empfehlung der Rettungsdienstbereichsbeirates den Rettungsdienstbereichsplan 2011 für das Versorgungsgebiet des Landkreises. Dieser Rettungsdienstbereichsplan sah u.a. die weitere Aufrechterhaltung des Notarztstandortes Taucha für 24 Stunden täglich vor. Der Beschlussfassung durch den Kreistag folgte das Anhörungsverfahren bei der Landesdirektion Leipzig im Beisein der Kostenträger und einer längeren Diskussion über die Wirtschaftlichkeit des Standortes.

Obwohl im Einzelfall unsere Rettungsassistenten in Situationen geraten können, in denen sie nach eigener Entscheidung, ohne ärztliche Delegation und Weisung und damit in voller eigener Verantwortung überbrückende Maßnahmen zur Lebenserhaltung und Abwendung schwerer gesundheitlicher Störungen (Notkompetenz) durchführen können und müssen, wollte der Landkreis von der Forderung nach einer flächendeckenden notärztlichen Versorgung nicht abweichen. Dabei spielte natürlich der gegenwärtig bereits begonnene demographische Wandel, der auch in der Notfallrettung Veränderungen mit sich bringt, keine unwesentliche Rolle. Die Kombination von niedriger Geburtenrate und zunehmender Lebenserwartung führt zu einer immer älter werdenden Gesellschaft. Die deutliche Alterung der Gesamtbevölkerung (Verdopplung der über 80-jährigen und Rückgang der 15-25-jährigen um 50 % bis zum Jahr 2020) hat auch seine Auswirkungen auf die zu prognostizierende Einsatztendenz, da diese Trend kurz- und mittelfristig nicht umkehrbar sein wird. Die am Anhörungsverfahren Beteiligten konnten davon überzeugt werden, dass es vor allem im ländlichen Raum unter Anbetracht der Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Eintreffzeiten auch für den Notarzt, die Diskussion um Wirtschaftlichkeit eines Rettungsmittels nicht in den Vordergrund gestellt werden sollte.

Im Ergebnis wurde Einigkeit darüber erzielt, dass das Notarzteinsatzfahrzeug vom Standort Taucha auch in Ortsteilen der Stadt Leipzig, wie  Seehausen, Plaußig, Portitz, Thekla, Heiterblick und Engelsdorf (Sommerfeld) sowie in Bereichen des Landkreises Leipziger Land zum Einsatz gebracht wird. Nun ist es erforderlich, dass das Notarzteinsatzfahrzeug funktechnisch so umgerüstet wird, dass eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Rettungsleitstellen der Stadt Leipzig und des Landkreises Nordsachsen erfolgen kann. Obwohl sich in den letzten Wochen alle Medien mit dem Thema Ärztemangel beschäftigen, der sich natürlich auch im Bereich der Notfallmedizin bemerkbar macht, ist es am Standort Taucha fast immer gelungen, das Notarzteinsatzfahrzeug mit Notärzten zu besetzen. Das das so möglich war, ist der Verdienst des für diese Region zuständigen Dienstplanerstellers und Leitenden Notarztes, Dr. Jentzsch.

Quelle: Landratsamt Nordsachsen