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Katholischer Landesbischof zu Gast auf Schloss Hartenfels
 

v.l.n.r. Landrat Michael Czupalla; Bischof Dr. Gerhard Feige; OBM Andrea Staude; Pfarrer Bernd Schacht, Lothar Forstner
Dienstag, 24. November 2009
Torgau.
Vergangene Woche besuchte der Katholische Bischof Dr. Gerhard Feige, den Landrat des Landkreises Nordsachsen, Michael Czupalla, auf Schloss Hartenfels. Als Bischof des Bistums Magdeburg, ist er auch für den katholischen Kirchgemeindeverbund Torgau - Belgern - Dommitzsch - Schildau zuständig. Neben einer Führung durch Schloss Hartenfels, bei der auch die gerade neu sanierte Schlosskirche besichtigt wurde, gab es eine Gesprächsrunde, an der auch Torgaus Oberbürgermeisterin Andrea Staude teilnahm.

In einem sehr offenen und konstruktiven Gespräch informierten sich der Bischof und der Landrat gegenseitig über die Strukturen, Ausdehnungen und Besonderheiten Ihrer Verantwortungsbereiche. Kreisgebiets- und Funktionalreform sowie die Neustrukturierung der Kirchbereiche wurden thematisiert. Darüber hinaus interessierte sich das Kirchenoberhaupt der Region für die ärztliche Versorgung im Landkreis, die Wirtschaftliche Entwicklung und die Sozialstruktur. Die konkrete Frage von Bischof Dr. Feige, ob ein vermehrter Wegzug von älteren Menschen aus dem ländlichen Raum in die Städte zu verzeichnen sei, konnten sowohl die Oberbürgermeisterin als auch Landrat Michael Czupalla verneinen.

Besonderes Interesse zeigte er Beispielsweise für Einrichtungen der Bedürftigenversorgung. Genannt wurden dabei die Tafeln in Torgau / Oschatz und Delitzsch sowie die Stube. Landrat Michael Czupalla erläuterte ausführlich die Schullandschaft im Landkreis und bezeichnete in diesem Zusammenhang die freien Schulen als eine Bereicherung des Bildungsangebotes. Oberbürgermeisterin Andrea Staude erläuterte dem Bischof die wirtschaftliche Situation in der Stadt Torgau und auch die Problematik der Demografie, unter der auch die Kirchen leiden, wurde thematisiert. Weitere Gäste waren der örtliche Pfarrer Schacht, Diakon Günther Friedrich, Gemeindereferentin Christina Neupert, Gemeindechronist Paul Wagner, Kirchenvorstandsmitglieder Lothar Forstner und Sebastian Hanke sowie Mitarbeiter aus dem Landratsamt

Zur Person (Quelle www.bistum-magdeburg.de):
Gerhard Feige wurde 1951 in Halle als Sohn eines Schuhmachermeisters und einer Hausfrau geboren. Das Abitur erlangte er an der August-Hermann-Francke Schule der Saale-Stadt. Nach dem Studium der Theologie in Erfurt empfing Feige 1978 in Magdeburg durch Bischof Johannes Braun die Priesterweihe. Bevor Feige 1982 als wissenschaftlicher Assistent an das Philosophisch-Theologische Studium Erfurt berufen wurde, war er Seelsorger in Salzwedel und Magdeburg. Der Promotion zum Doktor der Theologie 1988 folgte ein einjähriger Studienaufenthalt in Rom. Seit 1989 war Feige Dozent für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Ökumenische Theologie in Erfurt, seit 1994 lehrte er an derselben Einrichtung als Professor für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Ostkirchenkunde.

Papst Johannes Paul II. ernannte Gerhard Feige am 19. Juli 1999 zum Weihbischof in Magdeburg. Die Bischofsweihe empfing er am 11. September in der Magdeburger Kathedrale. Am 23. Februar 2005 erfolgte seine Berufung zum Bischof von Magdeburg; am 16. April desselben Jahres wurde er durch den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker in dieses Amt eingeführt.
In der Deutschen Bischofskonferenz ist Feige Mitglied der Ökumenekommission und der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa. Er leitet die Arbeitsgruppe Kirchen des Ostens und den Aktionsausschuss des Osteuropa Hilfswerkes Renovabis. Ferner gehört er dem Evangelisch-Katholischen Kontaktgesprächskreis auf Bundesebene und schon seit 1993 der Gemeinsamen Kommission der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland und der Römisch-Katholischen Kirche in Deutschland an.
Darüber hinaus ist Gerhard Feige seit 2006, berufen durch den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen, Mitglied der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den Theologischen Dialog zwischen der Orthodoxen Kirche und der Römisch-Katholischen Kirche.

 Quelle: LRA Nordsachsen