Dienstag, 24. Februar 2009
Pohritzsch. Verschiedenen Medienberichten zufolge wurden bei
Bodenanalysen in einigen Wohn- und Gewerbegebieten in der Nähe der
Abfallbehandlungsanlage in Pohritzsch deutliche Grenzüberschreitungen
für Cadmium und Blei festgestellt. Laut der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH),
die die Analyse in Auftrag gab, wurden die Grenzwerte für Blei um das
Sechsfache und die für Cadmium um das Elffache überschritten worden. Der
Verband fordert nun die Schließung der Anlage, da Gesundheitsgefahren
für die Anwohner nicht ausgeschlossen werden können. Beide Metalle sind
krebserregend.
Dagegen weist der
Geschäftsführer der S.D.R Biotec Verfahrenstechnik GmbH, Jörg Schmidt, die
Anschuldigungen
zurück. Sein
Unternehmen lasse regelmäßig Kontrollen der Luft-, Geruchs- und
Lärmemission sowie Bodenuntersuchungen durchführen. Dabei habe es in die
Vergangenheit keine Hinweise auf eine Umweltverschmutzung gegeben. Auch
die Landesdirektion Leipzig weist die durch die DUH veröffentlichen
Vorwürfe, wonach das damalige Regierungspräsidium seiner
Sorgfaltspflicht bezüglich der Anlagenüberwachung der Firma Biotec nicht
nachgekommen und in Bezug auf die Forderungen der Deutschen Umwelthilfe
e.V. untätig gewesen zu sein, zurück. Mehrfache Kontrollen der Anlage
durch das damalige Regierungspräsidium ergaben in der Auswertung der
Kontrollergebnisse keine Anhaltspunkte, wonach der Betrieb entgegen
eindeutige immissionsschutzrechtliche Bestimmungen handelt. Angebote an
die DUH bei Kontrollen der Anlage teilzunehmen, wurde von dieser nicht
wahrgenommen, so die Behörde.
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