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Erste Jugendkonferenz im Landkreis Delitzsch
 
Vertreter aus allen Bereichen diskutieren über Lösungswege

Landkreis 04.11.2005. Wie kann das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in der Region effektiv bekämpft werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich vergangene Woche die erste Jugendkonferenz des Landkreises Delitzsch. Rund 90 Vertreter aus Unternehmen, Kammern, Schulen und Kommunalverwaltungen, Arbeitsagentur und Jugendbetreuung folgten der Einladung der ARGE Delitzsch, um gemeinsam über Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren. Eine Patentlösung gab es leider nicht.

Trotz er Einführung des freiwilligen Ausbildungspaktes zwischen Politik und Wirtschaft sieht die Lage auf den deutschen Ausbildungsmarkt nicht gerade rosig aus. Derzeit sind 1994 junge Menscheln im Landkreis Delitzsch arbeitslos gemeldet, davon sind sogar 804 ohne jegliche Berufsausbildung. Angesichts der wirtschaftlichen Lage sehen sich gerade Klein- und Mittelständische Unternehmen nicht in der Lage Lehrlinge auszubilden. Nur 222 der 483 ausbildungsberechtigten Firmen im Landkreises Delitzsch bilden derzeit Nachwuchs aus.
Doch manches Problem ist hausgemacht: Der Anteil der Bewerber mit unzureichenden Leistungen ist über durchschnittlich hoch. Gerade mal 14 % der Schulabgänger erreichen einen Durchschnitt von 3,0 oder besser. Herr Schmidt von Profiroll aus Bad Düben machte klar, dass die Note 3 in der Wirtschaft gleichzusetzen ist mit Ausschuss bzw. Nacharbeit. Und das kein sich heutzutage keiner mehr leisten.

Das es auch anders geht, beweist die so genannte berufliche Einstiegsqualifizierung. Hierbei handelt es sich zumeist um ein einjähriges Betriebspraktikum, das ein gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht. Jugendliche unter 25 Jahren, die auch in den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen keine Lehrstelle gefunden haben, erhalten hier die Möglichkeit zu zeigen, was in ihnen steckt. Im ersten Jahr des Förderprogramms wurden von Handwerksbetrieben mehr als 7.000 Plätze dafür angeboten. Rund 65 Prozent der Geförderten bekamen im Anschluss einen Azubi-Platz im jeweiligen Praktikumsbetrieb.

Foto: DaKoMa IT-Systems