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Mit Zuversicht nach Hause gegangen

Delitzsch 10.12.2002 Trotz eisiger Kälte demonstrierten am gestrigen Nachmittag über Tausend Delitzscher für den Erhalt des Delitzscher Bahnwerkes. Dieses Mal zogen die Bahnwerker vom Unteren Bahnhof in Richtung Schloss, zum Technischen Rathaus. Personalvertretungen aus Chemnitz und Zwickau, deren Bahnwerke auch von der Schließung bedroht sind, unterstützten die zehnte Montagsdemonstration der Bahnwerker.

Gestern konnten erste Erfolge verzeichnet werden: Der Bund bekannte sich zum Standort Delitzsch. Als Eigentümer der Bahn liegt es nun an ihm die Weichen zu stellen.
Nach einem Werksbesuch und internen Gesprächen setzten sich Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und Sachsens Ministerpräsident Doktor Georg Milbradt an die Spitze des Demonstrationszuges, der seit dem 7. Oktober jeden Montag stattfindet. Vertreter der Stadt, des Landkreises, aus Kirche und Politik waren ebenfalls anwesend, um „ihre Leute“ bei ihrem Kampf zu unterstützen. Vor den rund eintausendfünfhundert Werksangehörigen und Einwohnern von Delitzsch erklärte der Bundesverkehrsminister sich für den Erhalt des Bahnwerkes Delitzsch stark zu machen, damit dieser die nächsten fünf Jahre als Standort erhalten bleiben kann.

Ministerpräsident Dr. Georg Milbradt begrüßte die Zusagen Stolpes. Das der Freistaat Sachsen bereit stehe, wenn die Deutsche Bahn AG Hilfe für Delitzsch braucht, unterstrich Milbradt nochmals. Unterdessen gehen die Gespräche mit allen Beteiligten weiter, nach einem Investor wird trotz der erfreulichen Aussagen vom gestrigen Nachmittag weiter gesucht.
Im Anschluss an die Kundgebung fand ein Bittgottesdienst in der Stadtkirche „Peter & Paul" statt. Verschiedene Fernseh- Teams und Radio- Stationen verfolgten ebenfalls den Kampf der Delitzscher. Der MDR brachte in seinen Abendprogramm (Sachsenspiegel) ein erstes Interview mit dem Delitzscher Oberbürgermeister Heinz Bieniek, der mit Stolz von den ersten Erfolgen berichtete.

Die Demos werden über die Feiertage ausgesetzt. Man darf auf Konkreteres gespannt sein.

Stolpe und Milbradt
setzten sich an die
Zugspitze
Die zehnte
Montagsdemo
in Delitzsch
Stolpe, Steiner und
 Milbradt
(v.l.n.r.)

Fotos: DaKoMa