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Mühlenregion Nordsachsen

.. so wird der Landkreis Nordsachsen zurecht oft bezeichnet. Geprägt wird sie durch vielfältige Mühlentypen wie die dominante Bockwindmühle, Paltrockwindmühle, Sächsische Turmwindmühle, Motormühle bis zur Wassermühle und er einzigen original erhaltenen historischen Schiffmühle Deutschlands.


 

Mühlenstandorte im Landkreis

Audenhain: Paltrockwindmühle "Ebbecke"

1751 als Bockwindmühle erbaut; dienste 1760 im "Siebenjährigen Krieg" als Aussichtsturm; 1938 Umbau zur Paltrockwindmühle; 1991/93 rekonstruierte und seitdem wieder windgängig; wechselnde Ausstellungen sind im Mühlenzimmer zu sehen

Authausen: Bockwindmühle  "Fiehn"

1846 erbaut; 1940 wurde Mahltechnik letztmalig erneuert; 1993 begann eine umfangreiche Rekonstruktion

Authausen: Bockwindmühle "Ludwig"

1713 errichtet; bis etwa 1900 erfolgte ihr Antrieb ausschließlich mit Windkraft; dann wurde ein Rohölmotor eingebaut, der 1943 von einem Elektromotor ersetzt wurde; bis 1985 wurde in der Mühle noch geschrotet und gequetscht; Fachleute aus Holland rekonstruieren das Bauwerk - Pfingstmontag 2008 drehen sich die Ruten nach vielen Jahren das erste Mal wieder

Tiefensee: Bockwindmühle "Sommerfeld"

1847 in Delitzsch erbaut, um 1900 nach Tiefensee umgesetzt; nach erfolgter Rekonstruktion
(1992 - 1994) ist sie bis heute wieder windgängig

Bad Düben Bergschiffmühle

1748 erstmals indirekt als "jetzo ganz neu erbauet" erwähnt; 1956 Betrieb als letzte erhaltene Schiffmühle auf deutschen Gewässern eingestellt; 1964 - 1967 erfolgte Wiederaufbau der Bergschiffmühle im ehemaligen Wallgraben der Burg Düben; 2002/03 wurde sie mit den alten Getriebeteilen im Bauzustand von 1905 neu im Burggraben der Burg Düben aufgebaut; ist heute die einzige historisch erhaltene ihres Typs in Deutschland

Bad Düben: Bockwindmühle

Windmühle wurde ursprünglich 1840 in Glesien erbaut; bis 1960 wurde Mehl gemahlen, bis 1962 noch geschrotet; musste durch die Erweiterung und den Ausbau des Flughafens Leipzig-Halle ihrem Standort weichen; wurde 2005/2006 rekonstruiert und nördlich der Dübener Obermühle wieder aufgebaut; Pfingstmontag 2006 Wiedereinweihung, erhielt bei dieser Gelegenheit den Namen "Katharinen-Mühle zu Bad Düben"

Bad Düben: Obermühle

erstmalig im 15. Jahrhundert erwähnt; eine der ältesten Wassermühlen unserer Region; besaß um 1600 drei Mahlgänge; seit 1708 gehören Schneidegang über später Ölmühle dazu; Mühlbetrieb Ende der 40-Jahre eingestellt; besitzt nach Rekonstruktion seit 2002 wieder Wasserrad

Bad Düben: Stadtmühle "Schüßler"

1681 erstmalig als kurfürstliche Amtsschneidemühle erwähnt;1689 durch Walkmühle und 1697 durch Mahlmühle erweitert; 1708 kommt Ölmühle hinzu; erhielt 1886 Turbine;
1914 Stilllegung der "Brettmühl"; Mahlmühle wird noch heute betrieben

Badrina: ehemalige Wassermühle

Ersterwähnung 1464; 1842 hat sie zwei Mahlgänge; 1928 wird abgebrochenes Wasserrad durch Elektromotor ersetzt; bis 1952 in Betrieb; 1963 Stilllegung

Beilrode: Holländer-Windmühle

1870 erbaut, ist mit fünf Geschossen die höchste in Sachsen, 1978 wurde der Betrieb eingestellt, seit 1984 unter Denkmalschutz; nach Rekonstruktion 2002 wieder zugänglich; wind- und mahlfähig

Dahlenberg: Dorfmühle "Prätzel"

1534 als "Hammer-Mühle" erwähnt; war viele Jahrhunderte dem Rittergut Leipnitz zinspflichtig; um 1900 als mahl- und Schneidmühle betrieben; geschrotet wurde noch bis 1976; seit 1998 schrittweise Rekonstruktion; es kann ein Sägegatter mit horizontalem Schnitt - technische Besonderheit - besichtigt werden

Delitzsch: Ehemalige Walzenmühle

wurde 1875 als dampfbetriebene Industriemühle erbaut; zum Ensemble gehören außerdem ein Speichergebäude, Silo, mehrere Nebengebäude und die ehemalige Fabrikanten-Villa; Mühlbetrieb wurde bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 aufrecht erhalten; während des Zweiten Weltkrieges war sie Heim- und Arbeitsstätte des Reichsarbeitsdienstes; nach dem Krieg von der VEAB (Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb) als Sammel- und Lagerstelle genutzt

Eilenburg: "Bechers Mühle"

Turmwindmühle wurde 1868 erbaut; bis 1962 in Betrieb; 1994 erste Rekonstruktionsarbeiten; wird Pfingstmontag 2011 wiedereröffnet

Hohenprießnitz: Göpelmühle

Mühle mit Steinmahlgang (aus Hohenprießnitz); mit gusseisernem Rundganggöpel von 1898, welcher ursprünglich zum Betreiben einer Dreschmaschine verwendet worden war

Niederglaucha: Bockwindmühle "Wolkwitz"

in der 1748 erbauten Mühle war noch bis 1961 voll funktionstüchtig; erhielt 1927 elektrischen Antrieb; bis heute dient die 1983 rekonstruierte und seitdem wieder windgängige Mühle zum Futterschroten in Nachbarschaftshilfe

Paschwitz: Sächsische Turmwindmühle "Friedemann"

1883 erbaute, 1991/93 umfassend sanierte und bis Ende 1997 einzige noch gewerblich genutzte Windmühle der Region;  die gemütliche "Müllerstube" lädt zum Verweilen ein

Reibitz: Werbeliner Bockwindmühle

1844 in Werbelin erbaut; bis 1950 wurde noch gemahlen und bis 1960 geschrotet; 1991/94 in das Schullandheim umgesetzt; vollständig rekonstruiert und windgängig

Selben: Bockwindmühle

eine Mühle wird hier bereits 1578 erwähnt; heutige Mühle wurde 1753 erbaut; bis 1933 wurde mit Windkraft gemahlen; danach erfolgte Antrieb mit Diesel-Deuz-Motor; 1938 erhielt sie einen Elektromotor; diente bis 1960 als lohn- und Umtauschmüllerei; die Mühle besitzt eine sehr alte sehenswerte Mühleneinrichtung

Zwochau: Neue Zwochauer Bockwindmühle

Bockwindmühle wurde 1806 in Schkeuditz erbaut; der letzte Getreidezentner wurde 1956 geschrotet; 1995 umfangreiche Rekonstruktion; musste aufgrund der Flughafenerweiterung 2007 demontiert werden; 2008/2009 Aufbau am jetzigen Standort, Pfingstmontag 2009 Wiedereinweihung; Besonderheit: Schrägstockgetriebe

Brinnis: Bockwindmühle

1635 erstmals urkundlich erwähnt, als Windölmühle wurde sie 1819 beschrieben, bis 1960 wurde die Mühle gewerblich betrieben.

Mockrehna: Mühle "Richter"

Gewerblich zur Futtermittelherstellung betriebene Mühle, die sich aus einer 1883 erbauten Holländermühle entwickelte.

Priester: Turmwindmühle

Turmwindmühle, restauriert 1993, mit Flügeln; Mühle wird als Wohnung genutzt; Schrotgang und Steinkran erhalten

Süptitz: Bockwindmühle "Hübners Mühle"

rekonstruierte Bockwindmühle

Taucha: Landmannsche Bockwindmühle

1831 errichtete, bis 1960 in Betrieb, wurde in Regie des Fördervereins umfassend rekonstruiert.

Trossin: Ökomühle

Ehemalige Wassermühle, erbaut 1908, in der heute Ökogetreide verarbeitet wird, einzige Dinkelschälanlage in Sachsen, Verkauf von Mühlenprodukten im Mühlenladen.

Wildenhain: Motormühle

1907 an einem alten Bockwindmühlenstandort errichtet und bis 1990 gewerblich genutzt, die Mühle befindet sich in einem guten technischen Zustand.

Zeuckritz: Bockwindmühle

Bockwindmühle Zeuckritz wurde 1865 erbaut und war bis 1953 in Betrieb. Danach war die Mühle dem Verfall Preis gegeben. 1994 kam sie per Kauf in die Hand der ehemaligen Gemeinde Bucha, jetzt Gemeinde Cavertitz. 1996 erfolgte eine umfassende Restauration der äußeren Bauhülle und der Flügel.

Zschepplin: Motormühle "Siebert"

Einzige Bockwindmühle der Region, welche 1953 zu einer Motormühle umgebaut wurde, bis 1987 wurde hier produziert, einzige Bockwindmühle der Region, die zur Industriemühle umgebaut wurde
Grafik & Fotos: DaKoMa IT-Systems
Quelle: Mühlenregion Nordsachsen